Das 83. Strandfest in Burgau in der Steiermark

Bilder aus vergangen Zeiten des legendären Strandfestes und Strandbades in Burgau-Steiermark

Partnerschaften gedeihen nur so gut, so lange man sie gut pflegt!
Deshalb beschloss eine kleine Delegation vom Partnerschaftsverein Burgau/Schwaben zum 83. Strandfest in die Steiermark zu fahren. Gleich zu Beginn unserer Ausführungen muss gesagt werden, dass alle Mitglieder des Vereins hätten mitfahren dürfen, wenn sie gewollt hätten! Unser Bürgermeister Martin Brenner wäre auch sehr gerne dabei gewesen, aber wie es bei einem Bürgermeister oft so ist, schob sich ein anderer Termin dazwischen!  Aber wir glauben, dass wir unter der Führung der Partnerschaftsvereinsvorsitzenden Maria Huber und unserem Kulturamtsvorsitzenden Dr. Stefan Siemons, die Markgrafenstadt Burgau würdig vertreten haben.

Maria Huber, Dr. Stefan Siemons und Begleitung

Nachdem die Thermen- und Vulkanlandschaft der Südoststeiermark mehr zu bieten hat, als nur das Strandfest, beschlossen wir einen Tag früher zu fahren um auch vor allen Dingen die exquisiten kulinarischen Einrichtungen, die derzeit in allen Sendern unseres Landes hervorgehoben werden, vor Ort kennen zu lernen.
Dazu gehören unter anderem die in Europa einzigartige Schokoladenmanufaktur ZOTTER in Riegersburg. Das Engagement der Familie Zotter im Bereich der Biodiversität macht das Unternehmen so einmalig. Der Bezug von Kakaobohnen aus der ganzen Welt, aber zugleich die Abnahmegarantien für die Kakaobauern, die den biologischen Anbau in ihrem Land garantieren, zeichnet Zotter aus!
Ganz zu schweigen von dem einmaligen Konzept alles probieren zu dürfen, ohne die Produktion zu stören und last but not least, die Möglichkeit zu haben, alles auch kaufen zu können, um nicht zu sagen „Schokolade en masse“ zu erwerben!
Das Konzept von Zotter umfasst ganz viele Bereiche und Josef Zotter vermittelt und lebt in seinem Metier eine eigene Philosophie.
 
 
Wenn man dann noch der Meinung ist, dass man vielleicht ein geschmacklich gegensätzliches Produkt kosten will, das eventuell den stark versüßten Magen entlastet, dann besucht man nicht unweit von Zotter, unterhalb der Riegersburg, die Essigmanufaktur und Destillerie GÖLLES.
 
Auch hier kann man nur staunen. Nicht nur, dass es der Familie gelungen ist, in die Umgebung und Landschaft ein vollkommen passendes und stimmiges modernes Gebäude zu bauen. Sie zeigen in dieser südöstlichen Ecke der Steiermark was es für interessante und der heutigen Zeit gerecht werdende Unternehmen im Nahrungsmittelsektor gibt!
Sowohl alle Arten von Essigprodukten, nach nachhaltigen und stimmigen Konzepten hergestellt, sondern auch Destillate von allen dort angebauten Obstsorten, werden hier mit großer Sorgfalt produziert. Vor allen Dingen Destillate auch von alten Obstsorten, die in dieser Landschaft Tradition haben.
Alois Gölles entwickelte den sogenannten Apfel-Balsamessig, vor über 40 Jahren. Er bewies damit, dass er mit diesem steirischen Produkt, mindestens acht Jahre in alten Eichenfässern gereift, sehr wohl mit den italienischen Balsamici mithalten kann.
 
Der berühmte Apfelbalsamessig von GÖLLES 
 
Unser Bericht soll kein Werbebeitrag der genannten Unternehmen sein, sondern unseren Burgauern zeigen, was man in der Steiermark alles sehen, schmecken, riechen und erleben kann.
 
Denn zu einem ausgesprochen einmaligen Erlebnis auf der Welt, jawohl auf der Welt, führt der Weg auch in die Steiermark. Nämlich nach Edelsbach bei Feldbach, zu „Gsellmanns Weltmaschine“.
 
Gsellmanns Weltmaschine
 
Franz Gsellmann hatte 1958 in der Zeitung von der Weltausstellung in Brüssel und dem Atomium gelesen. Dieser einfache Mann aus der Oststeiermark war derart fasziniert davon, dass er beschloss unverzüglich nach Brüssel zu fahren. Da 1958 kein kleiner Bauer in der Steiermark für so eine Exkursion einen Schilling übrig hatte, nahm er trotzdem alle Strapazen und finanzielle Einschränkungen in Kauf, um dorthin zu gelangen.
Als er zurückkam, beschloss er für seine kleine Welt eine „Weltmaschine“ zu bauen. Bis zu seinem Tod, 1981, arbeitete er fast 23 Jahre täglich daran. Das Besondere ist auch noch, dass er sein eigentlich bis heute unvollendetes Werk erst nach acht Jahren seiner Familie zeigte.
Mehr möchte ich nicht verraten, schauen Sie sich einfach dieses zauberhafte Wunderwerk an! Es lohnt sich, besonders wenn Sie von Franz Gsellmanns 88-jährigen Schwiegertochter die Führung erhalten!
 
Natürlich waren wir als offizielle Vertretung der Markgrafenstadt Burgau auch auf dem legendären und traditionellen Strandfest.
Unsere Partnergemeinde hat wieder alles aufgeboten um ihren Burgauern und den vielen Fan des Strandfestes drei Tage alles zu bieten, was diese kleine, aber feine Partnergemeinde, auf die Beine stellen konnte!
Am Samstag spielte die auch bei uns in Deutschland bekannten Bands „Die Edlseer“ und die „Südsteirer“. Es sangen und spielten aber alle drei Tage in Österreich bekannte Bands und am Schlagerhimmel aufsteigende Künstler*innen.
 
Samstagabendstimmung am 3. August 2024 in der Steiermark
 
Den Abschluss bildete am Sonntagabend wieder ein fulminantes Feuerwerk, aber auch mit der Zukunftsoption, dass dies wohl das letzte Strandfest in dieser Form war! Die Sicherheitsauflagen, die Gagen der Künstler und der Einsatz des Gemeindepersonals verschlingen schon seit Jahren Summen, die eine 1.100 „Seelen“ zählende Gemeinde nicht mehr stemmen kann. Es soll wohl weiterhin ein Strandfest geben, aber mit kleineren und anderen Modalitäten.
 
Die kleine Abordnung des Partnerschaftsvereins Burgau-Schwaben, aber auch seit Jahren treue Gäste aus unserem Burgau, wie Robert Spiller mit Frau und Freunden, gaben dem Strandfest 2024 wieder die Ehre, weil es Freunde sind!
 
Burgau in der Steiermark ist zu allen Jahreszeiten eine Reise wert!
 
… zum Beispiel auch das Strandbad im Winter!!!
 
 
Bilder: Historischer Verein Burgau Stadt und Land e.V.,
Text: Irmgard Gruber-Egle,  
 
 
 
Irmgard Gruber-Egle
Historischer Verein
Burgau Stadt und Land e. V. 
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