Dieser Begriff wurde im 19. Jahrhundert immer mehr verwendet, weil es in ganz Europa Lebensmittelgeschäfte oder sogenannte „Spezereien“ gab, die in ihrem Sortiment auch Nahrungs- und Genussmittel führten, die aus den Kolonien der großen europäischen Mächte kamen. Dies waren Zucker, Kaffee, Tabak, Reis, Kakao, Erdnüsse, Gewürze und vor allen Dingen Tee.
Diese Kolonialwarenläden oder -handlungen führten auch alle Grundnahrungsmittel, unabhängig vom Herkunftsland. Daneben verkauften sie aber auch Seife, Waschmittel, Petroleum, Soda, Salat- und Schmieröl und fast alles was es man in einem Haushalt benötigte.
In den Großstädten war das Angebot noch um ein Vielfaches umfangreicher, weil auch hier aufgrund des Vorhandseins einer Oberschicht, die Nachfrage nach Außergewöhnlichem größer war.
In den 1970er Jahren verschwand der Begriff immer mehr und heute wird er als diskriminierend angesehen. Obwohl bis zum heutigen Tag die Schweizer Firma „Migros“ einen Teil ihres Sortiments immer noch als „Kolonialwaren“ bezeichnet.
Und im Namen von „Edeka“ steht das „k“ für Kolonialwarenhändler.
Der Name entstand aus der Abkürzung von „Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler im Halleschen Torbezirk zu Berlin“. Kurz „E.d.K“, daraus wurde dann EDEKA.


 
Eine typische Kolonialwarenhandlung in der ersten Hälfte des 20.  Jahrhunderts

                              
      

    




 
Typische und heute wieder heißbegehrte Werbetafeln aus der Zeit der Kolonialwarenläden


Bilder: Historischer Verein Burgau Stadt und Land e.V.
Text: Irmgard Gruber-Egle

 


                                    Irmgard Gruber-Egle
                                    Historischer Verein
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